«Angehört» – Hilfe für Angehörige von Gefängnisinsassen

Beratungsstelle für Angehörige von Inhaftierten

Wird eine nahestehende Person in eine Justizvollzugsanstalt eingewiesen, kann dies zu einer belastenden Situation für die Angehörigen führen. «Angehört» ist eine Beratungsstelle der Stiftung Heilsarmee Schweiz, die Angehörige von Inhaftierten berät, unterstützt und begleitet.

Bei einer Festnahme werden oft Partner, Kinder, Geschwister, Eltern oder andere nahestehende Personen des Eingewiesenen vergessen. Aber auch sie sind mitbetroffen. Wenn ein Familienmitglied aufgrund einer Gefängniseinweisung von einem Moment auf den anderen aus dem eigenen Leben verschwindet, kann das den Angehörigen den Boden unter den Füssen wegziehen. Sie sehen sich mit Ängsten, Sorgen, Scham, gesellschaftlichen Vorwürfen, aber auch mit Fragen konfrontiert, auf die sie keine Antworten haben.

«Angehört» ist für diese Menschen da. Wir sind eine neutrale Anlaufstelle für Angehörige von Eingewiesenen. Unser Angebot richtet sich an Menschen egal welcher Nationalität und Religionszugehörigkeit. Wir beraten, bieten direkte und praktische Hilfestellungen und begleiten die Betroffenen durch ihre schwere Zeit. «Angehört» versucht den Bedürfnissen der Angehörigen individuell und unbürokratisch gerecht zu werden.

Das Hilfsangebot von «Angehört» ist ein Teil der Gefängnisarbeit der Heilsarmee Schweiz und besteht seit 2016. «Angehört» finanziert sich ausschliesslich durch Spendengelder und ist für die Betroffenen kostenlos.

Das Angebot ist auf die Deutschschweiz beschränkt. Ein äquivalentes Angebot in der Westschweiz bietet die Stiftung REPR. Eine Übersicht aller schweizweiten Beratungsstellen für Angehörige von Eingewiesenen finden Sie hier.

Nächste Anlässe

Angehört führt verschiedene Veranstaltungen für Angehörige von Inhaftierten durch. Dazu gehört ein physisches Treffen mit anderen Angehörigen, sowie ein Ferienlager.

Kino-Highlight

Film-Vorführung «Mitgefangen»

Am 22. April um 18.00 Uhr wird im Kino Rex in Bern die SRF-DOK «Mitgefangen» vorgeführt.

Flyer öffnen

Ferienwoche

Ferienwoche in Aeschi b. Spiez

Die Ferienwoche gibt Gelegenheit, neue Beziehungen zu knüpfen und bestehende aufzufrischen. Für alleinerziehende Mütter und ihre Kinder. Anmeldung bis 30. April

Infos & anmelden

Unser Angebot

Vielfältiges
Beratungs-Angebot

Wir bieten Beratung per E-Mail, SMS, WhatsApp, Telefon oder in einem persönlichen Gespräch an. Sie erreichen uns unter der Mobilnummer +41 79 861 74 45 oder unter der Festnetznummer +41 31 388 06 88.

Betroffenen-Austausch
im Forum

Haben Sie das Bedürfnis, sich mit anderen Personen, die sich in der gleichen Situation wie Sie befinden auszutauschen und Erfahrungen zu teilen? – In unserem Forum treffen Sie auf andere Angehörige von Eingewiesenen. Ein Zugang kann per E-Mail angefragt werden.

Fahrdienst
auf den Thorberg

Unsere ehrenamtlichen Fahrer bringen Angehörige zum abgelegenen Gefängnis Thorberg, um Besuche zu ermöglichen. Der Thorberg ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln sehr schlecht erreichbar, was Besuche für viele Angehörige erschwert. Mehr Informationen zum Angebot finden Sie hier.

Kontakt & Standort

Angehört

Für Angehörige von Inhaftierten

Laupenstrasse 5
3008 Bern

Tel. +41 (0)31 388 06 88

Standort auf Google Maps anzeigen

E-Mail schreiben

Erfahrungsberichte

«Krumme Wege» – Eine betroffene Ehefrau erzählt...

«Bereits zu Beginn unseres Ehelebens hatte ich immer wieder Zeiten der Ahnung, dass mein Ehepartner mir etwas verschwieg. Vieles verdrängte ich selber; anderes blieb unter dem Mantel der Verschleierung verdeckt. Wenn ich nun, Jahre später, zurückblicke, sehe ich Situationen und Momente, welche mir klar zeigen, dass die Vorzeichen immer vorhanden waren.»

Fotografie von Renate Grossenbacher von Angehört. Im Hintergrund ist die Justizvollzugsanstalt Thorberg abgelichtet.

«Ich führte ein Leben inkognito» – Eine betroffene Mutter erzählt...

«Es vergeht kein Tag, an dem der Schmerz um meinen Sohn nicht präsent ist. Hals über Kopf wurde er vor 13 Jahren aus meinem Leben gerissen. Als mein Sohn in dieser Nacht festgenommen wurde, hat sich unser Leben für immer verändert. Zum Glück ist die Heilsarmee für ihn da und hilft auch mir.»

Renate Grossenbacher, Leiterin Angehört, leistet einer Angehörigen eines Inhaftierten Beistand.

«Plötzlich ist Papa nicht mehr da» – Eine Sozialpädagogin erzählt...

Renate Grossenbacher – Projektleiterin «Angehört» – erzählt von ihren Erfahrungen sowie den Herausforderungen in ihrer Tätigkeit bei «Angehört».

Mehr zum Thema in den Medien

«Mitgefangen»

SRF DOK: «Wenn Angehörige ins Gefängnis müssen, leidet die ganze Familie. Besonders betroffen sind die Kinder. Doch das Schweizer Justizsystem schenkt ihnen kaum Beachtung. Sie sind mitgefangen – Leidtragende einer Straftat, mit der sie nichts zu tun haben.»

«Vergessene Opfer»

Auf SRF wurde im Rahmen der Sendung «Fenster zum Sonntag» ein sehenswerter Beitrag über die Schwierigkeiten und Sorgen von Angehörigen eingewiesener Menschen ausgestrahlt.

«Wenn Papa hinter Gittern sitzt»

Die Zeitschrift «Beobachter» hat einen gelungenen und relevanten Beitrag zum Thema Kinder von Eingewiesenen veröffentlicht, den wir Ihnen wärmstens empfehlen.

Fahrdienst unterstützen

Möchten Sie gerne Zeit schenken und Angehörige von Gefangenen zu Besuchen fahren? Wir sind froh, wenn wir unseren Pool an Ehrenamtlichen ergänzen können.

Zur Aufgabenbeschreibung

Gefängnisdienst

Begleitung und Beratung von Inhaftierten

Die Heilsarmee bietet nicht nur Angehörigen, sondern auch Gefängnisinsassen selbst ein offenes Ohr sowie praktische Hilfestellungen. Unser Gefängnisdienst hilft Eingewiesenen einerseits mit tröstenden Worten und kleinen Taten und spendet bei Bedarf geistigen Beistand. Andererseits beraten wir bei Rechtsfragen und unterstützen die Insassen vor und nach ihrer Entlastung bei der Wiedereingliederung in die Gesellschaft.

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«Angehört» ist ein kostenloses Angebot der Heilsarmee Schweiz und wird ausschliesslich mit Spendengeldern finanziert.

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